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Was bringt einen Mann dazu seinem Herzen zu folgen und selbstbewusst sein Potential mit der Welt zu teilen?
- Warum Männer mit alten Strategien häufig in Schmerz, Erschöpfung, Burn-out, Herzinfarkt, in der Depression oder in der Sucht landen.
Männer sind oft zielorientiert, konkurrieren, halten aus, beißen sich durch oder die Zähne zusammen, kämpfen und versuchen immer die Kontrolle zu behalten. Erschöpfung, Enttäuschung und Frust sind da nicht fern. Männer versuchen dann gern alles mit sich auszumachen, delegieren die Probleme an ihr Unterbewusstsein.
Über Gefühle wird wenig gesprochen … kann Mann oft gar nicht, hat Mann nicht kennengelernt. Mit „gut“ oder „schlecht“ – „will ich haben“ … „nicht haben“, hat Mann doch fast alles gesagt. Probleme brauchen eine Lösung, kein Geschwätz. Sachthemen kommen besser an unter Männern. Bevor Mann mit seinen Strategien scheitert, drückt er gern aufs Gaspedal, greift zur Droge; sei es die Flasche, der Joint, Tabletten, oder andere Exzesse.
Mal ehrlich, kommt dir das irgendwie bekannt vor. Mir ist es nicht fremd. Ich kenne es aus mir selbst, vom Vater, von den Großvätern, aus unserer immer noch patriarchalen Gesellschaft – und aus unserer Kultur schon lange. Aber was haben die alten Rollenbilder aus uns gemacht?
Männer führen Kriege, befeuern einen aggressiven Kapitalismus und sind dabei isoliert, unglücklich, todernst und verbissen geworden. Unsere versteinerten Gesichter und rigiden Körper offenbaren die emotionale Verarmung.
Frauen sprechen schon von toxischer Männlichkeit.
- Was bringt einen Mann nun dazu seinem Herzen zu folgen und selbstbewusst sein Potential mit der Welt zu teilen?
- Gibt es Strategien? — gibt es.
- Männer treffen sich – als Männer unter Männern – machen Männerprojekte.
Es ist sehr unterstützend und befriedigend mit gleichgesinnten Männern einer Herausforderung zu begegnen. Sport und Spiel sind dabei wunderbare Mittel unser männlich aggressives Potential zu kanalisieren. Kreativität, Kunst, Tanz sind noch weiterführende Wirkungsbereiche.
Was es als Ergänzung braucht ist die Innenschau. Auch ein sich verletzlich machen können um Nähe spüren zu können. Mann will in seiner Ganzheit wahrgenommen werden. Hier liegt spannendes Selbst-Erfahrungspotenzial.
- Die Blickrichtung nach innen verschieben und eine Sprache für das unsagbar Gewesene finden.
Wir haben alle eine persönliche, plus eine kulturelle Geschichte, die neben Erfolgen einen Rattenschwanz an Leid und Trauma hinter sich herzieht. Unverdaute Gefühle belasten uns und schränken unsere Intelligenz ein. Eine entsprechende Begegnungskultur, ein offenes Mitteilen, Konfrontation aber vor allem ein uns-halten-lernen kann uns frei machen.
… zum tieferen Verständnis
und im Zusammenhang mit der Männerthematik ist mir folgendes wichtig:
Viele Menschen leiden unter sogenannten Frühstörungen. Worum geht es dabei?
Es sind Verletzungen beim Aufbau und Stabilisierung der ersten sicheren Bindungen. Die wichtigsten Prägungen finden dabei im Mutterleib, während der Geburt und den ersten beiden Lebensjahren statt. Gelingt eine sichere Bindung nicht, entwickelt sich diese Thematik mit oft unterschiedlicher Ausprägung zu einem Lebensthema.
Was führt zu einer unsicheren Bindung?
Mangelnde Aufmerksamkeit, Ignoranz, Liebesentzug Enttäuschung bis hin zu Missbrauch und Gewalt. Kinder sind zutiefst auf eine Spiegelung durch die Bezugspersonen angewiesen sonst verkümmert ihre Seele und ihre Intelligenz und es entstehen toxische Kompensationen.
Was sind die Symptome?
die äußern sich möglicherweise in einer Haltungsschwäche, Problemen der Wirbelsäule, Herzschmerz, allgemeiner Schwäche, Verzweiflung, Mangel an Energie, Mangel an Halt oder gar Haltlosigkeit die zu Sucht, Hoffnungslosigkeit führt. Sie äußern sich an Mangel an Mut und Selbstvertrauen und vielem mehr.
Kompensationen sind vertrauter
Dahinter verstecken wir gern (meist unbewusst) die schmerzlich brennenden Symptome:
Sucht. Image-Fokussierung, Status, Erfolg, Arbeit, Beziehung, Leistung, Selbstoptimierung, Selbstausbeutung, Konkurrenz. Konsum in unzähligen Variationen: Medien, Shopping, Essen, Drogen verschiedenster Art. Wir kennen das alles in der einen oder anderen Form. Alle diese Massnahmen dienen einem Beweggrund: Ich kann den Schmerz der Wertlosigkeit nicht ertragen. „Ich fühle mich nicht geliebt“.
Eine Anerkennung der Symptome und Kopensationen führt zu einer
Konfrontation mit Verantwortung im Leben.
Für diesen Schritt habe ich lange gebraucht, aber er ist ein großer Schritt in die Freiheit: keine Schuldzuweisungen mehr, kein Warten auf den Erlöser … Hierzu gehörte besonders die Bereitschaft die eigenen Gefühle wie Unsicherheit, Angst, Minderwertigkeit, Schuld, Scham, Wut, Sex und Ohnmacht zu konfrontieren. Es ist vielleicht schwer zu vermitteln, aber das zeigen meiner Scham machte mich letztendlich freier und gab mir Kraft zurück. Hinter Image-Fokussierung, Status, Erfolgssucht steckt oft die harte Realität einer Selbstwertproblematik.
Den eigenen Wert wiederfinden, im Spiegel des Du, von Beziehung, ist ein Schritt aus der Sucht, ist der Weg in Kraft und Dankbarkeit.
Wenn du mehr Infos wünscht schreib mir eine mail: bussemichael@web.de